Kraftstofftank

Kraftstoff, der aus dem Kraftstofftank angesaugt wird, muss durch Luft ersetzt werden, damit kein Unterdruck entsteht. Dadurch könnte nämlich der Kraftstofftank zusammenfallen und über die Kraftstoffpumpe wird kein Kraftstoff mehr gefördert. Mit zunehmender Kraftstofftemperatur muss Luft aus dem Kraftstofftank abgelassen werden, damit sich im Tank kein zu hoher Druck aufbaut und sich der Tank nicht aufbläst. Die Entlüftung des Kraftstofftanks erfolgt über das EVAP-System.

ECM/PCM

Das ECM/PCM errechnet aus Motordrehzahl und Motorlast die Einspritzdüsen-Impulsbreite. Die Impulsbreite wird weiter angepasst, um Änderungen an mehreren Eingangsgrößen wie Motortemperatur, Winkel der Drosselklappe, Gemischregelung und Batteriespannung zu kompensieren. Das ECM/PCM verlässt sich darauf, dass unter allen möglichen Betriebsbedingungen des Motors ausreichend Kraftstoff über das Kraftstoffsystem gefördert wird. Aus Sicht des ECM/PCM sind Kraftstoffdruck und -menge „definierte“ Werte, die nicht direkt überwacht werden. Bei niedrigem Druck und Volumen können sich Funktion und Leistung des Antriebsstrangs verändern, wodurch Fehlercodes erzeugt werden, die auf eine mangelhafte Kraftstoffförderung hindeuten. Bei einem niedrigen Druck in der Kraftstoffpumpe oder einer niedrigen Kraftstoffmenge kann bei hohen Geschwindigkeiten das Gemisch mager oder zu wenig Kraftstoff gefördert werden, was zu Fehlercodes führen kann, die auf ein mageres Gemisch hinweisen. Ist der Druck zu hoch, wird zu viel Kraftstoff verbraucht und das Gemisch wird zu „fett“, wodurch Fehlercodes gespeichert werden, die auf ein fettes Gemisch hindeuten.

Überprüfung

Führen Sie eine Sichtprüfung an den Komponenten des Kraftstoffsystems durch. Sind die Schläuche und Leitungen verbogen oder geknickt? Sind die elektrischen Steckverbinder beschädigt? Ist der Kraftstofftank eingedrückt oder zusammengefallen? In diesen Fällen arbeitet das Kraftstoffpumpen-Modul unter Umständen nicht ordnungsgemäß.

Ob der Motor wegen fehlendem Kraftstoff nicht startet, lässt sich am einfachsten so feststellen: Sprühen Sie beim Anlassen des Motors Vergaserreiniger direkt in die Drosselklappe. Startet der Motor, läuft einige Sekunden und geht dann wieder aus, ist ein Zündfunke vorhanden und der Motor hat Kompression, erhält aber keinen Kraftstoff.

Kraftstoffmangel

Wenn der Motor aufgrund von Kraftstoffmangel nicht startet, muss im nächsten Schritt geprüft werden, ob die Ursache auf eine elektrische Störung, die Kraftstoffpumpe, einen verstopften Kraftstofffilter, einen fehlerhaften Kraftstoffregler oder die Einspritzdüsen zurückzuführen ist. Prüfen Sie auf jeden Fall, ob am Kabelstrang der Einspritzdüsen ein Einspritzdüsen-Impuls anliegt und ob die Fahrzeugbatterie vollständig geladen ist.
Kraftstoffförderung

Prüfen Sie die Kraftstoffförderung, um sicherzustellen, dass unter allen möglichen Betriebsbedingungen des Motors der richtige Kraftstoffdruck vorliegt und die richtige Menge an Kraftstoff gefördert wird. Die Prüfung lässt sich in zwei Bereiche einteilen:

• Diagnose bei nicht erfolgtem Motorstart
• Leistungsbezogene Diagnose

Alle Verfahren zur Überprüfung der Kraftstoffförderung sind im Grunde gleich. Sie messen unter Standardtestbedingungen den Kraftstoffdruck und die Kraftstoffmenge, die über das System gefördert wird. Neben der Druck- und Mengenprüfung lässt sich auch mit einer Messung der Stromstärke im Stromkreis der Kraftstoffpumpe die Fehlerursache ermitteln.

Austausch der Kraftstoffpumpe

Der Austausch einer Kraftstoffpumpe kann eine kostspielige Angelegenheit werden, wenn die Pumpe nicht die eigentliche Ursache des Kraftstoffproblems ist. Bevor Sie der Kraftstoffpumpe die Schuld geben, sollten Sie das Kraftstoffsystem sorgfältig auf folgende Parameter prüfen: Druck, Menge und elektrische Integrität.

Hören Sie hin!

Häufig wird bei der Diagnose eines fehlerhaften Kraftstoffsystems in einem ersten Schritt einfach nur auf Geräusche geachtet. Stellen Sie den Zündschlüssel in die Position „Zündung ein“ und hören Sie aufmerksam auf ein leicht summendes Geräusch aus dem Kraftstofftank. Dieses Summen sollte direkt nach dem Drehen des Zündschlüssels für etwa zwei Sekunden zu hören sein und dann aufhören. Hören Sie ein Summen, kann man in der Regel davon ausgehen, dass der elektrische Stromkreis der Kraftstoffpumpe funktioniert und die Pumpe läuft. Für die folgenden Diagnoseschritte bedeutet dies, dass Sie ermitteln sollten, ob sich ausreichend Kraftstoff im Kraftstofftank befindet, und dann den Kraftstoffdruck und die Kraftstoffmenge prüfen. Wenn kein Summen zu hören war, sollten Sie bei den nächsten Diagnoseschritten mit einem Kraftstoffmessgerät oder einem Scan-Gerät den fehlenden Kraftstoffdruck und dann den elektrischen Stromkreis der Kraftstoffpumpe prüfen.

Vor der Überprüfung

Eine Kraftstoffpumpe muss die korrekte Kraftstoffmenge fördern, damit die Spezifikationen für Kraftstoffmenge und Kraftstoffdruck eingehalten werden. Ist der Druck zu niedrig, erhält der Motor keinen Kraftstoff, läuft im mageren Bereich, verursacht Fehlzündungen, stottert oder geht aus. Bei einem zu hohen Druck kann der Motor unrund laufen, zu viel Kraftstoff verbrauchen und verunreinigt werden.

Bevor Sie das Kraftstofffördersystem einer Diagnoseprüfung unterziehen, müssen Sie wissen, welches Kraftstoffsystem im Fahrzeug vorhanden ist. Kraftstoffsysteme mit und ohne Rückführung besitzen ähnliche Komponenten. Allerdings bestimmt die Lage dieser Komponenten, wie das Kraftstofffördersystem arbeitet, und folglich welche Tests bei der Diagnose durchgeführt werden müssen.

Stellen Sie vor einer Prüfung sicher, dass die Batterie vollständig geladen ist (mindestens auf 12,6 VDC). Unter Umständen ist eine zusätzliche Stromquelle notwendig, um die Batteriespannung auf dem erforderlichen Niveau zu halten. Überschreiten Sie beim Starten des Motors eine Anlasszeit von 10 Sekunden nicht, um zu vermeiden, dass der Anlasserstromkreis und/oder andere Komponenten überhitzen.